12.11.2004

Großoffensive

Taxifahrer versenden Offenen Brief zum Zustand des Oldenburger Taxigewerbes

Die seit langem erwartete Reaktion Oldenburger Taxifahrerinnen und -fahrer im Rahmen des aktuellen Verfahrens um die Erhöhung der örtlichen Taxitarife ist seit gestern in Form eines offenen Briefes auf dem Weg zu Ratsmitgliedern, Behörden, Presse und anderen gewerberelevanten Stellen.

Der mit einer Unterschriftenliste versehene Brief beschreibt den derzeitigen Zustand des Oldenburger Taxigewerbes aus Sicht des Fahrpersonals. Er wird u.a. ergänzt um die schriftliche Reaktion der Unternehmervertretungen auf den im Vorfeld geäußerten Unmut einiger Fahrer über den Tarifantrag.

Die Unterzeichner stellen klar, daß die von den Unternehmern behaupteten Erhöhungen der Lohnkosten durch die eigenen, subjektiven Erfahrungen widerlegt würden. Tatsächlich habe es Lohnkürzungen gegeben. Bei sinkendem Tourenaufkommen sei aber die Zahl der Fahrer größer geworden.

Sie geben weiter zu bedenken, daß die Tarifpolitik als ausschließliches Mittel zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im Taxigewerbe die Umsetzung möglicher Alternativen verhindere. Eine Sicherung der Arbeitsplätze der festangestellten Fahrer unter Berücksichtigung eines ausreichenden Lohnniveaus sei notwendig. Dazu scheine angesichts des Ist-Zustands die Festlegung von überprüfbaren Dienstleistungsstandards unerläßlich. Notwendig seien dafür Verbesserungen in den Bereichen Pflege und Sicherheit der Fahrzeuge, Ausbildung des Personals (Ortskenntnis, Sprache, Pflichten und Rechte, Fahrverhalten) und Erscheinungsbild.

Kostentreibend sei zudem, daß sich trotz sinkenden Funktourenaufkommens die Anzahl der Zentralen eher vergrößert habe. Eine Konzentration in diesem Bereich sei mit vielen Vorteilen verbunden.

Die Situation des Taxigewerbes führe im täglichen Existenzkampf der Fahrerschaft inzwischen zu vermehrter Mißachtung von gesetzlichen Bestimmungen in Form von Lärmbelästigung der Bewohner der Fußgängerzone, Nichtbeachtung der Straßenbeschilderungen und extrem überhöhten Geschwindigkeiten.

Abschließend wird der Wunsch geäußert, daß aus dem Offenen Brief ein steter Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen Stadt und Fahrern entstehen möge.
(jr)

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