04.09.2003

Neuer Stadtring

Oldenburger Verkehrsdezernent sieht keine Probleme

Es ist ein prestigeträchtiges Projekt: Die Umwandlung der Staulinie in eine „Flaniermeile in Wassernähe“ und die verbesserte Anbindung des Bahnhofsviertels an die bisherige FuĂźgängerzone. Doch wohin mit dem  Durchgangsverkehr?

Hierzu äuĂźerte sich der Oldenburger Verkehrs- und Baudezernent Dr. Pantel während der letzten Verkehrsausschusssitzung. Untersuchungen hätten ergeben, dass eine Umlenkung des  Verkehrs von der Staulinie auf den Staugraben ohne weiteres durchfĂĽhrbar sei.

Desweiteren sei zu diesem Thema eine nicht öffentliche Sitzung des Verkehrsausschuss Ende September geplant, bei dem die  bisherigen Workshopergebnisse vorgestellt werden sollen.
(am/gl)

Kommentar

An die Arbeit!

Es stehen in Oldenburg demnächst etliche verkehrspolitische  Entscheidungen an. Entscheidungen, die die Arbeitsbedingungen der Oldenburger Taxifahrer erheblich beeinflussen werden. Und es muss bereits jetzt die Frage erlaubt sein: „Wer kĂĽmmert sich um die Belange des Taxigewerbes in dieser Stadt?“ Denn zu oft schauten Oldenburger Taxifahrer in den letzten Jahren in die Röhre. Beispiele gefällig?

    Wegfall der Mitbenutzungsmöglichkeit für die Busspur vor der Landesbibliothek am Pferdemarkt

    Langjährige massive Bereitstellung auswärtiger Taxen vor einer Oldenburger Diskothek – und niemand unternahm was dagegen.

    Fehlende Mitarbeit der IG Taxen beim Verkehrsentwicklungsplan trotz mehrmaliger Einladung

    Fortdauernde, unzulässige Bereitstellung von Taxen und Mietwagen in der Fußgängerzone – und niemand sieht es?

Eine Bilanz des Schreckens, die sich beliebig fortsetzen lieĂźe. Im richtigen Leben wäre man wahrscheinlich schon längst gefeuert worden. Aber was solls. Die Verantwortlichen sind immer noch in Amt und  WĂĽrden. Und sie mĂĽssen jetzt die Ă„rmel hochkrempeln. Denn selbst wenn der Oldenburger Verkehrsdezernent behauptet, das sich der Verkehr in Citynähe wegen der Flaniermeile in Wassernähe nahezu problemlos umlenken lässt –  richtig glauben kann man ihm das nicht. Um so wichtiger ist es, dass die Taxen schon frĂĽhzeitig ihre Interessen vorbringen, um als Teil des örtlichen Ă–PVN weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Engagierte Mitarbeit ist gefragt und auch von der Stadtverwaltung gewollt - zumindest wenn die Lobbyisten sich beeilen. Denn die städtischen Entscheidungsträger machen schon seit längerer Zeit nicht  mehr den Eindruck, als wenn sie sich im Nachhinein noch in irgendwelche getroffenen MaĂźnahmen reinreden lassen wollen.

Auch am Waffenplatz stehen - gerĂĽchteweise - Veränderungen an. So soll eventuell  die Zufahrt zum Parkhaus verändert und die WallstraĂźe nur noch fĂĽr den Lieferverkehr und Taxen freigegeben werden. Der NachrĂĽckstand am Julius-Mosen-Platz ist schon jetzt zum Zankapfel zwischen Taxi- und  Busfahrern geworden. Die VWG hat ihre Fahrzeiten geringfĂĽgig verlängert, so dass sich die Personenbeförderer dort nach 23.30 Uhr in die Quere kommen. Noch gibt die Beschilderung den Taxifahrern Recht. Doch  es ist anzunehmen, dass sich die schon jetzt teilweise ausfallend werdenden Busfahrer bei ihrem Chef beschweren werden. Und wenn es ganz dumm fĂĽr die Taxen läuft, gibt es ruckzuck gar keinen NachrĂĽckstand  mehr. Das muss verhindert werden!

Dass der Betreiber des ehemaligen Ballhaus Blue kĂĽrzlich eine neue Disko im Stadtwesten eröffnet und „seine“ Ammerländer Taxen gleich mitgebracht hat, sorgt bei den  Oldenburger Kutschern schon wieder fĂĽr mächtig Verdruss. Die Präsenz der Auswärtigen wird immer offensichtlicher und sorgt fĂĽr dauerhafte und beträchtliche UmsatzeinbuĂźen. Umsatz? Da mĂĽssten die Oldenburger Taxiunternehmer doch hellhörig werden. Bislang ist aber nichts passiert! Wobei es durchaus simple und kostenlose Lösungsmöglichkeiten fĂĽr diese Art Probleme gibt …

Also, meine Herren! Krempeln Sie die Ärmel hoch! Es ist noch nicht zu spät! Und außerdem habe ich (fast) keine Lust mehr, immer nur was Negatives über Sie zu schreiben.
(gl)


 

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