28.02.03

Kandinskystraße? Bitte meiden!

Tempo 20, Blumenbeete, Findlinge oder sogar Panzersperren - alles scheint möglich

Im Mittelpunkt der gestrigen Verkehrsausschußsitzung standen einmal mehr die Bemühungen der Stadtverwaltung einen Konsens mit den Anwohnern der Kandinskystraße bezüglich verkehrsberuhigender Maßnahmen zu finden.

Der ausführliche Zwischenbericht des Amtsleiters für Verkehr und Straßenbau, Schatke, ließ erahnen, wie zäh das Ringen zwischen beiden Parteien mittlerweile geworden ist: Ãœber Anwohnerproteste, einen Antrag auf einstweilige Verfügung bis hin zu einer gemeinsamen Ortsbegehung mit anschließender Einrichtung einer Arbeitsgruppe wurde die gesamte Palette der Streitkultur ausgeschöpft. Und nach alter demokratischer Sitte wird nun alles auf einen Kompromiss hinauslaufen, der allerdings zur Folge haben könnte, daß ein annähernd normaler Verkehrsfluß in dieser wichitigen Verbindungsstraße nicht mehr möglich sein wird. So äußerte sich zumindest Verkehrsdezernent Dr. Pantel, dem das vorgestellte Maßnahmenpaket (Tempo 20 -Zone, in die Fahrbahn ragende Blumenbeete zur Runterbremsung der Geschindigkeit, die gleichzeitig noch durch Findlinge (!) "markiert" werden sollen) zu umfangreich und zu teuer ist. Äußerungen, mit denen er sich den Zorn der Anwohner zuzog, die der Sitzung beiwohnten. So ließ sich  eine Zuhörerin zu dem Ausruf hinreißen: "Der ist doch erst seit einem halben Jahr in Oldenburg tätig. Der hat doch keine Ahnung!"

Immerhin hat der nicht mehr ganz neue Verkehrsdezernent  soviel Ahnung, daß er erkennt, daß die Kuh "Kandinskystraße" langsam mal von Eis muß. Und daß die Stadt Oldenburg sicherlich bereit ist, Anwohnerproteste zu berücksichtigen - aber nicht um jeden Preis.

Oldenburger Taxifahrern kann man erst einmal nur raten, die Kandinskystraße zukünftig zu meiden. Denn Findlinge und Borsteinkanten sind schon seit jeher die natürlichen Feinde aller Personenbeförderer.

Ach ja, und vielleicht sollte man, wenn man denn schon mal  einen Anwohner der Kandinskystraße chauffiert, ihn mit einer entsprechenden Bemerkung schon 200 Meter vor seiner Haustür absetzen ...
(gl)

 

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