13.02.03

Schnelle Busse - langsame Taxen

Oldenburg stellt Verkehrsrechner auf Busbeschleunigungsprogramm um

Was am vergangenen Wochenende zumindest in der Nachtschicht noch für lange Gesichter unter den TaxifahrerInnen sorgte, findet heute vermutlich einen vorläufigen Abschluß: Die permanente Rote Welle auf allen Straßen kostete in den ansonsten ertragreichen Schichten geschätzte 10-20 EURO Umsatz pro Fahrzeug, weil durch die längeren Fahrzeiten Kunden nicht bedient werden konnten.

Ursache der mangelhaften Ampelkoordination waren Vorarbeiten für die Umstellung des städtischen Verkehrsrechners zur Integration des neuen Busbeschleunigungsprogramms. Dieses Programm wird besteht aus verschiedenen - auch baulichen - Maßnahmen zur Förderung des ÖPNVs, die gegenwärtig umgesetzt werden.  Die Kosten belaufen sich insgesamt auf mehrere Millionen EURO.

Mit der neuen Schaltung für die Verkehrsampeln ergibt sich die Chance, Busse gezielt an einzelnen Kreuzungen bevorzugt durchfahren zu lassen. Dazu werden die Ampelphasen der anderen Verkehrsteilnehmer entsprechend verändert. Das wird wohl nicht ohne Auswirkungen auf die Fahrweise vor allem der PKW- also auch der TaxifahrerInnen bleiben:  Das schon zur Routine gewordene Wissen um die Schaltzeiten der einzelnen Ampeln ist wohl hinfällig, da ein Bus auf gleicher Route die Kalkulation um Vollgas oder Ausrollenlassen vor einer Ampel zur Makulatur  werden lassen kann.
(jr)

Statement der Stadt Oldenburg zum Thema
Auszug aus dem Bürgerbrief vom 13.02.2003

"Busbeschleunigter" Rechner wird in Betrieb genommen

Städtische Verkehrszentrale mit GVFG-Mitteln aufgerüstet und modernisiert

Am Donnerstag, 13. Februar wird in der Ampelzentrale Amalienstraße 2 die Umschaltung des städtischen Verkehrsrechners auf das Busbeschleunigungsprogramm der Stadt Oldenburg vorgenommen. Dafür ist in den vergangenen Monaten der städtische Verkehrsrechner mit modernster Software ausgestattet  worden. Das Busbeschleunigungsprogramm der Stadt wird vom Land Niedersachsen mit GVFG-Mitteln gefördert.

Wesentlicher Bestandteil dieses Programmes ist die verkehrsabhängige Steuerung der Ampeln an  den Knotenpunkten. Diese komplexen Steuerungslogiken ermöglichen eine optimale Abwicklung sowohl des motorisierten Individualverkehrs als auch des Fußgänger- und Radverkehrs und erreichen gleichzeitig eine  optimale Einsteuerung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den Phasenablauf des Knotenpunktes, so dass die Verlustzeiten des ÖPNV an Ampelkreuzungen minimiert werden.

Die erste  Realisierungsstufe konnte im Jahr 2002 fast vollständig abgearbeitet werden. Nachdem die Busse der VWG Ende des letzten Jahres mit dem Funkanforderungssystem ausgerüstet worden sind, konnte die Verwaltung  bereits im Dezember letzten Jahres die erste ,busbeschleunigte' Ampel an der Einmündung Ofener Straße / Auguststraße in Betrieb nehmen.

Mit der Erweiterung und Modernisierung wurde jetzt ein Rechnersystem nach dem neuesten Stand der Technik erstellt. Im einzelnen werden mit dem erweiterten Verkehrsrechnersystem unter anderem die Ãœberwachung der Qualität des Verkehrsablaufs im ÖPNV, Auswertung  von Meß- und Zähldaten, Berechnung von Zwischenzeiten, Berechnung von Grünen Wellen unter Berücksichtigung der Einsteuerung des ÖPNV, Auswahl der Signalprogramme in Abhängigkeit der Verkehrssituation (TASS) und vieles mehr realisiert werden.

Auf diese Weise wurde ein modernes Rechnersystem geschaffen, das die Überwachung, Kontrolle und Optimierung der Verkehrsabläufe sowohl im Öffentlichen Personennahverkehr als auch im Individualverkehr gewährleistet. Die zusätzlichen Anforderungen durch die komplexeren
verkehrsabhängigen Steuerungslogiken können durch die größere Leistungsfähigkeit des erweiterten Rechners abgearbeitet werden.

 

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