06.05.2002

Das funktioniert nie!

Dauerstau:
Die Peterstraße  liegt der Ofener Straße quer im Magen
Dauerstau vor der Peterstraße
.Zu viele Linksabbieger am Julius:
Rückstau bis zum Kasinoplatz
Rückstau bis zum Kasinoplatz

Die Geradeausspur am Theaterwall:
Stets frei und doch nicht erreichbar
Leere Geradeausspur auf dem Theaterwall

Geisterfahrer:
Ungeduldige und Burgstraßenbesucher
Geisterfahrer auf dem Theaterwall

And the winner is: Lindenallee
Gähnende Leere auch nach Beginn des Verkehrsversuchs - Die Anziehungskraft dieser Umgehungsstrecke ist offenbar begrenzt.
Leere Lindenallee

Pünktlich um 9.00 Uhr begannen die angekündigten Umbauarbeiten zum Verkehrsversuch “Einbahnstraße Theaterwall”. Die bisher noch verhüllten,  in den Tagen zuvor aufgestellten Schilder wurden freigegeben.
Die Ampelanlagen im betroffenen Bereich wurden mit einer Ausnahme wie bisher weitergeführt. Diese Ausnahme hat es allerdings in sich: Am Julius-Mosen-Platz wurde eine 2-Richtungs-Behelfsampel  in der Kreuzungsmitte aufgestellt. Das führte zu ausgiebiger Staubildung vor allem bei den vom Theater kommenden Linksabbiegern Richtung Ofener Straße. Im Fußgängerbereich des Julius-Mosen-Platz  war angesichts der teilweise recht angespannten Situation auf der Kreuzung denn auch einhelliger Kommentar aller Passanten: “Das funktioniert nie! Es gab zwar auch bisher schon mal Staus, aber nie um diese Zeit in diesem Ausmaß.” Der Einfluß der unglücklichen Ampelschaltung wurde dabei weitestgehend ignoriert.

Die kritischen Punkte des Tests werden dennoch schon in Anfängen sichtbar:

  • Die Kreuzung der Ofener Straße mit der Peterstraße ist nicht durchlässig genug.
    Die Situation dürfte sich  angesichts der Erwartung, daß die Peterstraße durch die Einbahnstraßenregelung auf dem Theaterwall zukünftig eher mehr Fahrzeuge als bisher aufnehmen soll, kaum verbessern. Hier sind schlicht die Grenzen des Wachstums erreicht.
  • Die Linksabbiegerspur des Theaterwalls zur Ofener Straße reicht schon jetzt von der Länge her nicht aus.
     Wartende Fahrzeuge behindern ständig den durchgehenden Verkehr auf dem Wallring. Auch diese Situation ist sehr bedenklich, da die Linksabbiegespur im Rahmen des Verkehrsversuchs deutlich verkürzt werden soll.

Gerade letzter Punkt berührt auch den Taxenverkehr rund um die Innenstadt. Zur Zeit sieht es nicht danach aus, als ob die Taxen die kommende Busspur mitbenutzen werden dürfen. Katastrophal vor allem, wenn der Verkehrsversuch in einen Dauerzustand übergehen sollte: Schon in den letzten Jahren legte eine Mietwagenfirma im Interesse der schnellen Kundenbedienung ihrem Fahrpersonal nahe, im Weihnachtsverkehr das Befahren des Theaterwalls zu vermeiden. An dieser Anordnung könnten sich im kommenden Dezember auch Taxifirmen beteiligen.

Immerhin: Trotz aller Unmutsäußerungen der (nicht direkt betroffenen) Passanten halten sich die Behinderungen bisher noch in Grenzen. Möglicherweise nicht zuletzt auch deshalb, weil sich etliche potentielle Innenstadtbesucher in die großen Verbrauchermärkte am Stadtrand verkrümelt hatten.
Der Vorwurf, die ganze Planung würde nur am Schreibtisch stattfinden, geht übrigens ins Leere: Die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter waren persönlich vor Ort erschienen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen - standesgemäß mit dem Fahrrad. Ganz im Gegensatz zum Autor dieser Zeilen, der - wie viele andere Neugierige auch - fleißig bei den Staus mitwirkte.
(jr)
 

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