17.06.08
Noch freiere Fahrt
Verkehrsausschuss genehmigt weitere Befahrensmöglichkeiten der FuĂgĂ€ngerzone fĂŒr Mietwagen
Die Kuh ist vom Eis - zumindest vorerst: In der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschuss stimmten die Ratsmitglieder dem Vorschlag des Amts fĂŒr Verkehr und StraĂenbau zu, den Oldenburger Mietwagenunternehmen weitere Möglichkeiten zum Befahren der FuĂgĂ€ngerzone einzurĂ€umen.
So werden die GaststraĂe, die MottenstraĂe, die BurgstraĂe, die BaumgartenstraĂe und Teile der Haaren- und KurwickstraĂe fĂŒr die Mietwagenbetriebe freigegeben. Die zustĂ€ndige Stadtverwaltung stellte in ihrer BegrĂŒndung den Aspekt der sozialen Sicherheit der Innenstadtbesucher voran.
Im Rahmen einer sechsmonatigen Probephase sollen die Auswirkungen der erweiterten Regelung durch eigene Kontrollen und durch die Beobachtungen der Polizei begleitet werden.
WĂ€hrend der Ausschusssitzung betonte dann auch Polizeihauptkommissar Siegfried Eilers, dass es in der Vergangenheit durchaus zu Verkehrsbehinderungen durch Mietwagen in der FuĂgĂ€ngerzone gekommen sei. Man mĂŒsse zwischen Vor- und Nachteilen der zukĂŒnftigen Befahrensregelung genau abwĂ€gen, was bei Nichteinhaltung der Auflagen auch dazu fĂŒhren könne, den Verkehrsversuch nicht weiterzufĂŒhren.
Die Ausschussvorsitzende Gesine Multhaupt (SPD) entgegnete, dass der Verkehrsausschuss sich diese Möglichkeit durchaus vorbehalte.
gl
Kommentar
Endlich?
Endlich â werden die Oldenburger Mietwagenfahrer erfreut aufatmen. Ab sofort dĂŒrfen sie mit ihren Fahrzeugen alle relevanten StraĂen in der FuĂgĂ€ngerzone anfahren, um Kunden abzusetzen und aufzunehmen.
Endlich â hat das Nörgeln der Taxifahrer ein Ende, die sich bei ihren Kollegen, Chefs und bei Kontrollpersonen jahrelang wirkungslos darĂŒber beklagten, dass Mietwagen unzulĂ€ssigerweise in der FuĂgĂ€ngerzone umherschwirrten.
Endlich â denken möglicherweise die Mitarbeiter des Verkehrsamts, da sie sich zukĂŒnftig sinnvolleren TĂ€tigkeiten zuwenden können, als den lamentierenden Taxifahrern und den seit rund zwei Jahren verstĂ€rkt auf freiere Fahrt drĂ€ngelnden Mietwagenunternehmern Gehör zu schenken.
Endlich â seufzen vielleicht auch die Ratsmitglieder, die sich aufgrund beharrlicher und konsequenter Lobbyarbeit eines Mietwagenunternehmers immer wieder mit diesem Thema auseinandersetzen mussten.
Endlich â könnte auch der ein oder andere Schreiber des INNENSPIEGELS denken - ist diese Kuh vom Eis. Manchmal hatte man bei diesem Thema schon Schwierigkeiten, eine Ăberschrift zu finden, die sich nicht wiederholt.
Und - endlich â kĂŒndigt die Stadtverwaltung an, dass in Zusammenarbeit mit der Polizei Kontrollen durchgefĂŒhrt werden, ob die fĂŒr sechs Monate probeweise genehmigten Befahrensregelungen der FuĂgĂ€ngerzone von den Mietwagen eingehalten werden. Wobei natĂŒrlich nicht zu erwarten ist, dass die GesetzeshĂŒter gerade in den Nachstunden omniprĂ€sent auf âMietwagenjagdâ gehen werden. Doch bei einigermaĂen konsequenter ĂberprĂŒfung sollte ihnen auffallen, dass das nĂ€chtliche Taxi- und Mietwagentreiben in der FuĂgĂ€ngerzone in den letzten Jahren AusmaĂe angenommen hat, die eigentlich schon lĂ€ngst zu einer Verbannung von sowohl Taxen als auch Mietwagen aus diesem sensiblen Bereich hĂ€tten fĂŒhren mĂŒssen. Zumindest wenn man das immer wieder von der Stadtverwaltung ins Feld gefĂŒhrte Argument der âVerbesserung der AufenthaltsqualitĂ€t fĂŒr Innenstadtbesucherâ als MaĂstab nimmt.
Dem bei dieser erfolgreichen Kampagne federfĂŒhrenden Mietwagenunternehmen dĂŒrfte nur allzu klar sein, dass es bis zum Erlangen einer dauerhaften Befahrenserlaubnis noch ein weiter Weg ist und dass man hierbei vom korrekten Verhalten sowohl der Mitbewerber (sprich: den anderen Mietwagenunternehmen) als auch der Konkurrenten (sprich: Taxen) in der FuĂgĂ€ngerzone abhĂ€ngig ist!
Ansonsten ist der derzeitige Erfolg endlich!
gl
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