Fotogalerie:
Impressionen von der Taximesse (1)
Impressionen von der Taximesse (2)
30.10.2006

Die achte Auflage:
Taxi bewegt

Alte Bekannte und einige Premieren auf der Europäischen Taximesse

Die am Samstag in Köln beendete, achte Europäische Taximesse lockte nach erstem Eindruck etwas weniger Besucher an wie vor zwei Jahren.

Für die Umrüstung auf alternative Kraftstoffe wurde nicht in dem Maße Werbung gemacht, wie manch einer nach den letzten Automessen erwartet hatte. Diverse neue und nicht so neue Taxiversionen zeigten dennoch, daß der Weg weg vom Diesel führen könnte. So war neben den VW Touran und Caddy Life mit Erdgasantrieb auch die Premiere des Honda Civic Hybrid zu sehen.

Der schon vor zwei Jahren ausgemachte Trend zu immer kleineren Fahrzeugen hält an. Fahrzeuge der oberen Mittelklasse werden mehr und mehr zum Nischenprodukt. Vor allem die altbekannte und im aufgefrischten Blechkleid auftretende E-Klasse hält die Fahne hier noch wirklich hoch.

Eigenkreaktion: Taxi-SchlipsDie immer stärker in den Markt drängenden Minivans glänzen mit ungeahnter Flexibilität. Dennoch äußerte sich mancher nicht so gelenkige Besucher genervt über die nicht immer benutzerfreundlich geformten Fußräume vor der mittleren Sitzreihe: Das Ein- und Aussteigen wird häufig durch hohe überhöhte Kanten erschwert, der Mitteltunnel macht das Sitzen zu dritt zur Qual. Weit nach hinten gezogene Mittelkonsolen erschweren in immer mehr Fahrzeugen das Aufteilen der Füße des mittleren Passagiers.

Taxi-Callcenter im Kommen

Überregionale Taxi-Callcenter sind wie vor zwei Jahren prognostiziert weiter im Kommen. Kleinen und mittelgroßen Firmen ermöglicht die Fremdvermittlung Kosteneinsparungen. Allerdings zeigen Meldungen aus jüngster Zeit auch, daß die Übertragung solcher Tätigkeiten mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden sein kann, wenn es an der Kommunikation hapert. Nachdem der Taxiruf Bochum und das Call Center Franken vor zwei Jahren den Beginn auf der Messe gemacht hatten, präsentierten dieses Mal der Taxi-Ruf Bremen und die Taxi Frankfurt eG ihre Angebote. Während die Hessen schon Autos diverser Fremdfirmen mitvermitteln, stehen die Bremer noch am Anfang ihrer Bemühungen. Beide Zentralen bieten ein mehrstufiges Konzept  beginnend bei der einfachen, temporären bis hin zur vollständigen Tourenvermittlung inklusive Marketing und Stammkundenpflege. Der Taxi-Ruf Bremen bietet dazu auch noch die Gestaltungshilfe für Werbemaßnahmen sowie das Erstellen von Internetauftritten an.

Intax erneut mit Großauftritt

Die Oldenburger Firma Intax feierte vor einigen Wochen das 10.000ste ausgelieferte Taxi. Zusammen mit den Herstellern Mazda, Hyundai, Renault, Nissan, Seat, Kia, Peugeot, Fiat, Honda, Mitsubishi und Skoda belegte die Taxi-Oase erneut große Teile der Halle 1.  Daneben war am Mercedes-Stand eine zum Taxi veredelte S-Klasse zu sehen. Auffällig blieb das Fehlen von Japans Zuverlässigkeits-Primus Toyota.

50.000stes Erdgasfahrzeug verkauft

Christian Danner, Motorsportexperte und ehemaliger Formel-1-Pilot, übergab auf der Europäischen Taximesse das 50.000ste Erdgasfahrzeug, einen Opel Zafira 1.6 CNG, seinem neuen Besitzer, einem Taxiunternehmer aus Bonn. Allein seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der Erdgas-Fahrzeuge damit um fast ein Viertel erhöht.

Meißner äußert (kein) Verständnis

Vor voller Halle gab es am Samstag die üblichen Gewerbebekundungen. Für eine Rede von Ministerialdirigent Jörg Wagner, der in Vertretung von MdB Achim Großmann gekommen war, gab es ungeachtet der zahlreichen Allgemeinplätze viel Beifall. Sein ausdrückliches Lob ernteten die Bemühungen um Service-Taxi-Projekte: “Erkennen Sie die Chance, die darin liegt!”

BZP-Chef Hans Meißner ließ in seiner Folgerede erstmals Verständnis für die Gegner der Gurtpflicht erkennen. “Wir wollen niemanden zu etwas zwingen, aber denken Sie auch über die Folgen nach, die durch Nichtanschnallen entstehen!” Auf deutlich weniger Entgegenkommen mußten sich dagegen die Krankenkassenfunktionäre einstellen. Auf die gewohnte Art wurden den “Sesselfurzern von den Ortskrankenkassen” die Leviten gelesen. Alle Vorleistungen für die Taxibetriebe würden teurer, aber im Rahmen der Gesundheitsreform seien Abschläge für Krankenfahrten in Höhe von 3 Prozent vorgesehen. Der Staatsdirigismus werde hier willkürlich eingesetzt wie in Breschnews Zeiten.
(jr)

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