09.11.2002
Das Video der BGF
Dazu schreibt die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi Mietwagen e.V. als Ausrichter der Messe im GruĂwort:
âErstmals wird es bei der EuropĂ€ischen Taximesse eine Filmpremiere geben: Die Berufsgenossenschaft fĂŒr Fahrzeughaltungen hat einen Videofilm erstellen lassen, der Hinweise und Anregungen fĂŒr die Verbesserung der Sicherheit des Fahrpersonals beinhaltet. Zutreffend nutzt die Berufsgenossenschaft die EuropĂ€ische Taximesse fĂŒr die Premiere des Films, bietet sie doch wie nirgendwo anders die Gelegenheit, in so umfassender Menge die Zielgruppe Taxi- und Mietwagenunternehmer sowie Fahr- und Zentralenpersonal zu erreichen.â
Der zustĂ€ndige Sachgebietsleiter der BGF, H. Heese, stellte den etwa 25 Minuten langen Film mit dem Titel âReportage 24â etwa 500 Zuschauern vor. Er greife inhaltlich auf Anregungen der TaxiverbĂ€nde sowie auf Ergebnisse der von der BGF veranstalteten LehrgĂ€nge zum Thema Sicherheit im Taxi zurĂŒck.
Heese betonte, daà eher selten Geld sondern in der Regel ganz Banales der Auslöser kritischer Situationen im Taxi sei, beispielsweise die Reaktion auf ein vom Fahrer unfreundlich ausgesprochenes Rauchverbot.
Kernaussagen des Films sind:
- Es gibt 100 mal mehr SchĂ€den durch Un- als durch ĂberfĂ€lle. Angurten ist daher auch TaxifahrerInnen zu empfehlen.
- Kleider machen Leute. Angemessene Bekleidung kann auch aus einem Zwerg einen unangreifbaren Riesen machen. Daher ruhig mal zu Anzug, Lederjacke oder Àhnlichem greifen.
- Streit um nichts vermeiden. Sich bei BanalitĂ€ten aufregen, gehört zu den Kardinalfehlern. Das Zauberwort heiĂt Deeskalation.
- Nie das FunkgerÀt ausschalten. Die stÀndige Verbindung zur Zentrale kann lebensrettend sein.
- Keine Antwort zu Umsatzfragen. Das geht den Fahrgast nichts an - und ungefragt sollte man ihm das erst recht nicht auf die Nase binden.
- Selbstverteidigung. Besser keine eigenen Waffen mitfĂŒhren, da sie in kritischen Situationen entrissen und als Angriffswaffe genutzt werden können.
- GPS und Kamera. Es gibt unter den Kunden viele Vorbehalte. Und bei den Unternehmen auch: Wird daher aus KostengrĂŒnden oft nicht eingesetzt.
Leider entpuppte sich die Reportage 24 lediglich als eine etwas bessere Fernsehreportage, was der Name ja auch nahelegt. Gerade fĂŒr das Fachpublikum - aber auch zu Lehrzwecken - war der Inhalt inhaltlich nicht ausreichend ausgefĂŒhrt. Die im Jahre 1999 nach dem Mord an Gero Diekmann in Cloppenburg von den dortigen Gewerbevertretern zusammen mit der Polizei organisierte Veranstaltung war da schon sehr viel ergiebiger und hĂ€tte als Beispiel dienen können.
WĂ€hrend im Video die Vorsorge im Vordergrund stand, war die AnkĂŒndigung von BZP-VizeprĂ€sident Dieter Zillmann, daĂ bis 2007 ein bundeseinheitliches Sicherheitssystem auf GPS-Basis eingefĂŒhrt werde, schon eher der Nachsorge zuzurechnen. Bis dahin werden wohl noch einige Leichen den Bach hinunterschwimmen. (jr)
Weitere Infos zum Video gibts auf den Seiten der Berufsgenossenschaft fĂŒr Fahrzeughaltungen.
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