18.06.2002

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Gestrige Ratssitzung bildete Auftakt für eine „heiße“ Verkehrsversuchs-Woche

Die „Einbahnregelung Theaterwall“ steht vor einer Woche der Wahrheit. Das ist  das Ergebnis der Ratssitzung vom Montag im PFL, bei der die CDU-Fraktion den Antrag stellte, den Verkehrsversuch unverzüglich zu beenden. Die anderen Fraktionen folgten diesem Antrag nicht, so daß der am Mittwoch stattfindenden Verkehrsausschußsitzung vorentscheidende Bedeutung zukommt. Auf dieser sollen dann noch einmal Verbesserungsvorschläge und die bisherigen vom Gutachter ermittelten Zahlen und Fakten vorgestellt werden.

Als mögliche „Entlastungsstrecke“ ist u.a. die Cäcilienstraße vorgesehen, die für den  Durchgangsverkehr von der Herbartstraße bis zur Roonstraße freigegeben werden könnte. Bisher ist das nur Taxen und Bussen vorbehalten.

Doch das scheint nur ein Tropfen auf den schon viel zu heißen Stein zu sein. Die Stimmung unter den Ratsmitgliedern wies doch bereits auf das scheinbar Unausweichliche  hin: Der Verkehrsversuch wird die sechsmonatige Probezeit nicht überstehen. Im Gegenteil: Alles deutet darauf hin, daß noch vor  der politischen Sommerpause eine diesbezügliche Entscheidung getroffen wird. Denn auffallend deutlich wurde im Rat die Möglichkeit diskutiert, ob es nicht möglich sei, diese Entscheidung entweder durch Verkehrs- und Verwaltungsausschuß treffen zu lassen oder nach der zu erwartenden „Schlacht“ am Mittwoch noch schnell eine Ratssondersitzung einzuberufen.

Die Grünen machten noch den Versuch, einen vorzeitigen Abbruch des Verkehrsversuchs als „fatal“ zu bezeichnen. Das wäre eine nicht unerhebliche Ignoranz der an der Ausarbeitung beteiligten Verbände und Vereine.
(gl)

Kommentar:

Aufgalopp zum Abbruch

In der Tat: Die jahrelange Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Oldenburg und die damit verbundene Aufforderung zur Mitarbeit am Verkehrsentwicklungsplan war vorbildlich. Sie konnte nichts dafür, daß beispielsweise die mehrmals eingeladenen Taxiunternehmervertreter fast nie zu den Sitzungen erschienen. Um so verwunderlicher, daß die erst kürzlich gegründete Bügerinitiative Dobbenviertel eine politische Resonanz bekommt, die doch verwunderlich ist. Denn daß das Dobbenviertel ein Hauptleidtragender des Verkehrsversuchs sein würde, war  abzusehen. Und diese Problematik fiel nicht einfach so vom Himmel ...

Die Oldenburger Taxiunternehmer können daraus nur lernen: Was man mit ein bißchen Engagement doch alles erreichen kann ...
(gl)


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