12.02.2002

Negativschlagzeilen ohne Ende?

Oldenburger Personenbeförderungsgewerbe im Rampenlicht

Nicht nur, daß seit geraumer Zeit ein taxizentralenübergreifender Tourenrückgang zu beklagen ist - nein, einige Oldenburger Taxifahrer katapultieren sich außerdem noch durch unrühmliche „Auftritte“ in der Öffentlichkeit (sprich: im Straßenverkehr!) ins Abseits.

Den Auftakt machte ein Kollege, der ein wenig zu tief ins Glas geschaut hatte. Eigentlich nicht besonders schlimm, aber während der Arbeitszeit? Normalerweise ein Tabuthema, denn für Taxifahrer sind 0,0  Promille nicht nur selbstverständlich, sondern auch Vorschrift. Und als sei das Ganze so nicht schon schlimm genug: Der Kollege soll bei seiner Alkoholfahrt auch noch ein anderes Fahrzeug gestreift haben - und fuhr einfach weiter ... Tja, sein Fahrgast setzte dem Treiben dann, man muß wohl schon sagen glücklicherweise, ein Ende. Er stieg aus und verständigte die Polizei, die den Fahrer auch wenig später bei seiner Zentrale antraf.

Vor wenigen Tagen dann ein ebenfalls schlagzeilenträchtiges Ereignis: „Taxifahrerin kümmert sich nicht um verletzte  Radlerin“ titelte die NWZ und berichtete von einem Vorfall, der einem die Haare zu Berge stehen läßt. Kurzfassung gefällig?
Oldenburg, Mittagszeit, von allen Verkehrsteilnehmern sehr stark frequentierte Kreuzung, Taxifahrerin offensichtlich auf dem Weg zum nahegelegenen Stand, fährt Fahrradfahrerin an, steigt aus, beschimpft diese, steigt wieder ein, fährt weiter.  „Ist ja nichts nichts passiert. Hat ja wohl auch niemand gesehen“, mögen die Gedanken der Taxifahrerin gewesen sein. Weiter gings, schließlich ist Zeit bekanntlich Geld. Nur kurze Zeit später passierte die Kollegin erneut die Unfallstelle. Die mittlerweile eingetroffene Polizei stoppte sie.
Und wie stand es dann in der NWZ: „Nur widerwillig, (...), stellte sich die 37-Jährige den Fragen des Beamten.“ Zeugen? Reichlich! Und es wird wohl niemand die Angaben der Taxifahrerin bestätigen. Pech? Nur bedingt!

Schließlich noch ein Beitrag zum ewigen Thema „Wer auffährt, hat immer Schuld!“ Beteiligt bei einem Unfall dieser Sorte waren unglücklicherweise ein Rollerfahrer und - drei Mal ist Oldenburger Recht - ein Taxifahrer. Der wollte nämlich , laut NWZ, auf der Fahrbahn mal eben wenden ...

Damit es niemand falsch versteht: Es kann jederzeit was passieren. Das gehört zu unserem Beruf dazu. Aber es gibt Sachen,  die vermeidbar sind (Alkohol am Steuer) und Situationen, in denen man zu dem stehen sollte, was man verbockt hat und Hilfe leisten muß!

Denn wie sagte noch kürzlich ein Oldenburger Ratsherr: „Es muß ja schließlich niemand mit dem Taxi fahren!“ Und solche Vorfälle sorgen mit Sicherheit nicht dafür, daß wieder mehr Oldenburger ein Taxi nutzen.


Ach ja! Zu guter Letzt: Am letzten Montag war bei einem Oldenburger Funkmietwagenbetrieb die Steuerfahndung zu Gast!

Aber dazu demnächst (viel) mehr!
(gl)
 

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