Der zweite Versuch - oder:
Zwei Mal ist Hartungs Recht

Nicht nur beim Online-Auftritt der 63er hat sich in letzter Zeit mächtig was getan: Einen zweiten Anlauf unternimmt Hans-Jürgen Hartung auch in Sachen GPS (Global-Positioning-System). In DER INNENSPIEGEL Nr. 3 stellten wir noch die Frage, ob oder wann denn (endlich?) der moderne Taxizentralenzeitgeist auch in Oldenburg Einzug hält. Doch bereits kurze Zeit später rieb man sich an den Ständen verwundert die Augen: Auf den Dächern mehrerer Fahrzeuge der 63er befanden sich plötzlich zwei Antennen!? “Nach Hause telefonieren!?” Mitnichten! Hartung vollendet das, was er bereits vor fünf Jahren, vielleicht ein wenig voreilig, begonnen hatte.

Für das damalige Scheitern waren primär rechtliche Probleme verantwortlich. Die zuständige niedersächsische  Regulierungsbehörde macht(e) die Vergabe einer zweiten Frequenz für GPS davon abhängig, daß über diese lediglich und ausschließlich eine Standortmeldung des Fahrzeugs per Notruf erlaubt ist. Permanent auf  dem Monitor angezeigte und ständig aktualisierte Standortveränderungen sind nicht erlaubt.

Sicherlich gab es vor fünf Jahren auch technische Schwierigkeiten, die zur Aufgabe dieses Projekts führten, da das System noch nicht so ausgereift war und vom Anbieter mit “zu heißer Nadel” gestrickt wurde.

In Zusammenarbeit mit der Firma Kuhnt wurde nun eine auch für die Regulierungsbehörde  genehmigungsfähige Variante gefunden: Die Standortmeldungen der Fahrzeuge werden im Minutentakt aktualisiert. Das heißt, es öffnet sich ein “Zeitschlitz”, der ausreicht, die notwendigen Daten zu übermitteln. Ein Notruf allerdings erscheint weiterhin sofort auf dem Monitor der Zentrale.

 Im Gespräch mit der Redaktion betonte Hartung, daß dieses System bereits recht fehlerfrei arbeite. Wichtig seien  für ihn die durch das GPS verbesserten Sicherheitsaspekte für seine FahrerInnen. Die Zentrale könne auch ökonomischer disponieren und den Telefonkunden verläßlichere Angaben machen, wann der bestellte Wagen  eintreffen wird. Für die FahrerInnen bleibe es aber bei der bisherigen Ständeregelung.

Ein vollautomatisches  Zentralenprogramm sei nicht geplant, da dieses sowohl im Umgang mit den Anrufern als auch innerhalb der Belegschaft zu sehr auf Kosten der Individualität ginge.

Aussagen, die denen Jürgen Webers im letzten INNENSPIEGEL sehr ähneln. Doch eine Großzentrale im Stadtnorden scheint es nicht zu geben. Zu sehr betont der Chef von “Ihre Taxenzentrale” immer wieder die Vorteile seiner Unabhängigkeit, die viel mehr wert zu sein scheint als kostengünstigere Zentralenprogramme und die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.

Trotz allem, die Gerüchteküche brodelt: Führt die Firma Siemenroth als erste ein vollautomatisches Zentralenprogramm ein? Hinkt, oder besser fährt, der Taxiring weiterhin dem technnischen Fortschritt hinterher? Schaun wir mal ...
(gl)
 

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